english Versionvom 3.-6.Juni 2010
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Happy Birthday, Charlie Brown!
Die Peanuts werden 60
3. bis 6. Juni 2010
Öffnungszeiten: Do 12–19, Fr/Sa 10–19, So 10–18 Uhr
Rathaus, Bürgermeistergang (1. Stock)

Es ist der 2. Oktober 1950. Zusammen mit einem Freund steht der 27-jährige Charles Schulz in der Innenstadt von Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota vor einem Pressestand, der auch Tageszeitungen aus anderen Städten führt. Er hat die „Minneapolis Tribune“ mit seinem ersten „Peanuts“-Strip in der Hand und fragt den Verkäufer, ob er noch andere Zeitungen mit den „Peanuts“ habe. „Nein“, sagt der. „Und auch keine mit Popcorn.“
Von diesem Augenblick an hasst Schulz den Titel „Peanuts“, den sich das United Feature Syndicate, das seinen Strip landesweit vertreibt, ausgedacht hat: „Ein grauenvoller Titel, völlig albern! Niemand nennt kleine Kinder Peanuts. Wenn Menschen von Peanuts reden, dann meinen sie etwas Unbedeutendes. Doch was sollte ich als noch unbekannter Zeichner schon dagegen sagen?“
60 Jahre ist das inzwischen her. Und aus dem neuen Comic-Strip, der damals in nur sieben Tageszeitungen debütierte, wurde die mit Abstand erfolgreichste Comic-Serie der Welt. Zuletzt erschienen die „Peanuts“ in 2.600 Zeitungen und haben jeden Tag 150 Millionen Leser erreicht. Schon 1967 feierte am Broadway ein jahrelang ausverkauftes Musical Premiere, es folgten über 70 Zeichentrickfilme und schätzungsweise 20.000 Merchandisingartikel, von Plastikfiguren über T-Shirts bis zum Kaffeebecher. 1989 zählte das „Forbes Magazine“ Schulz zu den Spitzenverdienern des amerikanischen Entertainments, getoppt nur von Michael Jackson und Steven Spielberg.
Viel erstaunlicher ist jedoch, auf welch gleichbleibend hohem Niveau und mit welcher grafischen Brillanz Schulz seinen Strip beinahe ein halbes Jahrhundert lang gezeichnet hat (die letzte Folge erschien am 13. Februar 2000, Schulz starb 77-jährig am Abend zuvor): Insgesamt 17.897 Strips hat er im Laufe der Jahre zu Papier gebracht, 15.391 Werktags-Strips und 2.506 farbige Sonntagsseiten. Das entspricht etwa achtzigtausend Einzelbildern; würde man alle Originale nebeneinander legen, ergäben sie eine Strecke von fast zehn Kilometern. Und jeder Strich darauf stammt von Schulz selbst, noch nicht einmal für das Lettering der Sprechblasen hat er fremde Hilfe in Anspruch genommen – eine Leistung ohne Beispiel!
Die Ausstellung „Happy Birthday, Charlie Brown!“ erzählt die Geschichte der „Peanuts“ von ihren Anfängen an: Wie Lucy zu Charlie Browns Albtraum wurde, wie Linus, Peppermint Patty und Woodstock ins Spiel kamen. Wie Snoopy den aufrechten Gang erlernte und auf dem Dach seiner Hundehütte den Roten Baron ins Visier nahm. Wie Schulz seine unnachahmliche Kunst entwickelte, mit nur wenigen Strichen und zwei Punkten jede Gefühlslage seiner Figuren präzise auszudrücken. Wie er seinen Running Gags – Charlie Browns ewiges Pech mit seinem Drachen oder beim Baseball, Schroeders Beethoven-Passion oder Sallys Empörung über die Zumutungen des Lebens – immer neue Pointen entlockt. Und schließlich wie viel von ihm selbst in seinem Alter Ego Charlie Brown steckt.
Andreas C. Knigge

siehe auch Programm / Comic-Podium

Eine Ausstellung des Internationalen Comic-Salons Erlangen und Carlsen Comics, Hamburg.
Kurator: Andreas C. Knigge

Preview

 

Jahrhundert der Comics
Die Zeitungs-Strip-Jahre
Vom Leben gezeichnet
Deutsche Zeitungs-Strips heute
Sechs Zeichner – Ein Autor
Graphic Novels von Peer Meter, gezeichnet von Barbara Yelin, Isabel Kreitz, David von Bassewitz, Gerda Raidt, Nicola Maier-Reimer und Julia Briemle
Kosmos und Comic
Der universelle Mythologe Jens Harder
Mahlermuseum
Die minimalistischen Variationen des Nicolas Mahler
Jetzt wird alles wieder gut!
Der Comic als Konzept – Oliver Grajewski ist Tigerboy
Aspekte des Alltags
Der Zeichner und Szenarist Pascal Rabaté
Mecki
Sechzig Jahre Comic-Abenteuer
Happy Birthday, Charlie Brown!
Die Peanuts werden 60
Zieh, Fremder!
Die ewige Faszination Western
Im großen Atem der Natur
Deribs und Jobs magische Western-Serie „Yakari“
Reise ins Abenteuer
Neue Seiten von Milo Manara
Und das Wort ist Bild geworden
Über die Comics und das Religiöse
Grenzgebiete – drüben!
Kindheitserinnerungen zwischen Ost und West
Fremdheit in Text und Bild
Universität Erlangen-Nürnberg und Hochschule für Gestaltung Offenbach
Die Duckomenta
Die Enten sind zurück!
Manga als „Sprache“
Graduate Students der Kyoto Seika University stellen sich vor
Jakob – Ein Comic-Märchen
Abschlussprojekt an der Filmakademie Baden-Württemberg
Seelenstrips
Autobiografische Comic-Blogs aus Deutschland
cinearte – cinecomic
Geschichten in Bildern
Künstlerische Comics und Cartoons
Der Comic-Salon zu Gast im Kunstmuseum Erlangen
Der letzte lebende Mensch ... Morgen!
24. und 25. Comic-Zeichner-Seminar 2009 und 2010
The Last Match
Die kleinste große Ausstellung der Welt
The wooden house
Der Traum vom eigenen Pferd
Tonto – Granulat 6/10
Schaufenster-Präsentation
World Wide Fund For Nature WWF
Kein Kahlschlag für Kinderbücher!
Comic Café – Comicaze
Das Beste von Münchner Comic-Zeichnern – Live und in Farbe!
toonsUp präsentiert:
Let's Play!
Nichts für Zyklopen
3D-Cartoons von Anjo Haase