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Totes Meer von 18 Metzger
Jungle World / Ventil Verlag
Erstaunlich. Da erscheint der Comic-Strip „Totes Meer“ von einem Künstler-Kollektiv mit dem rätselhaften Namen „18 Metzger“ bereits seit 2003 in der Wochenzeitung „Jungle World“, aber erst die Buchausgabe des Ventil Verlags hat die Aufmerksamkeit der Max und Moritz-Jury endlich auf dieses wunderbare Kleinod gelenkt. Vielleicht liegt es daran, dass die Jungle World nicht zur regelmäßigen Lektüre der meisten Juroren gehört. Egal. Gerade das Durchblättern der Sammlung macht Lust auf mehr (das findet sich dann auf der Website der Metzger), ganz zu schweigen von Meer ... Aus dem toten Gewässer im Strip-Titel blühen Matrosenscherze in Farbstift-Strich, hin und wieder ergänzt durch fotografisch genaue Großschiff-Ansichten. Manchmal ist auch weit und breit kein Wasser zu sehen, dafür die Schweiz. Auf vier Panels, manchmal auch in einem einzigen, überlangen Panel, breiten 18 Metzger eine Weltsicht aus, die politisch und abstrus, humorig und scharfzüngig ist. Wie viele Metzger wirken nun tatsächlich an der Sache mit, zwei? Oder doch 18? Es kann einem schon vorkommen, als sei dieser Strip geradewegs einem dunklen Comic-Erdteil entstiegen. Wie schön, dass es ihn gibt!
Leseprobe auf myComics.de
Download: TotesMeerLeseprobe.pdf
Leseprobe Totes Meer (2,2 MB)
Laudatio: Damit hatten die Metzger die Jury schon mal eingenommen: Dass man wieder einmal einfach nur da sitzen und darüber staunen darf, was der deutsche Comic alles vermag. Die Sammlung vom Ventil Verlag gibt einen besonders schönen Überblick über den dadaistischen Nonsens, den die Serie „Totes Meer“ immerhin bereits seit 2003 unter die Leser der „Jungle World“ streut.
Zweifellos hätte Hans Arp seine Freude an der Sache gehabt, Jean Genet natürlich auch. (Hin und wieder, scheint es, ist auch ein Augenzwinkern von Kurt Schwitters mit im Spiel.) Der Humor, die coole Linienführung, die weltanschauliche Schärfe oder auch nur schlichte Verspieltheit dieser Ein- bis Vierpanel-Streifen lassen alle zusammen und jedes für sich kaum etwas zu wünschen übrig, und was für die Sammlung gilt, scheint – studiert man die Metzger-Website – sich in den weiteren Strips einfach immer nur noch fortzusetzen.
Gerne im Farbstiftstrich blühen hier aus den toten Gewässern im Striptitel zuweilen fast hockneyhaft Matrosenscherze auf, zwischenzeitlich ergänzt durch fotografisch genaue Großschiff-Ansichten … manchmal ist dann auch weit und breit kein Wasser (und kein Matrose) zu sehen, dafür die Schweiz. Das ist dann sinnig und redlich verdient bei der sonderbaren Plakatkunst, die die rechten Parteien in dem kleinen Alpenland pflegen. Politisch können sie nämlich auch, die Metzger(!), soll damit gesagt sein, und bei soviel Können bleibt gar nichts anderes übrig, als den Streifen-Bauern den Max und Moritz-Preis für den besten deutschsprachigen Strip anzutragen.
Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk
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Beste deutschsprachige Comic-Künstlerin
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Bester deutschsprachiger Comic
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Bester internationaler Comic
Billy Bat von Naoki Urasawa, Ko-Szenarist: Takashi Nagasaki Übersetzung: Yvonne Gerstheimer
Carlsen Manga
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Bester deutschsprachiger Comic-Strip
Totes Meer von 18 Metzger Jungle World / Ventil Verlag
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Bester Comic für Kinder
Hilda und der Mitternachtsriese von Luke Pearson Übersetzung: Matthias Wieland
Reprodukt
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Beste studentische Comic-Publikation
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Spezialpreis der Jury
Tina Hohl und Heinrich Anders für ihre Übertragung von „Jimmy Corrigan“ (Reprodukt) ins Deutsche
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Publikumspreis
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Billy Bat von Naoki Urasawa, Ko-Szenarist: Takashi Nagasaki Übersetzung: Yvonne Gerstheimer
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Buddha von Osamu Tezuka Übersetzung: John Schmitt-Weigand
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Didi & Stulle von Fil zitty
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Don Quijote von Flix Carlsen Verlag
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Ein Leben in China von P. Ôtié und Li Kunwu Übersetzung: Christoph Schuler
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Hilda und der Mitternachtsriese von Luke Pearson Übersetzung: Matthias Wieland
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Jimmy Corrigan – Der klügste Junge der Welt von Chris Ware Übersetzung: Tina Hohl und Heinrich Anders
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Quai d’Orsay – Hinter den Kulissen der Macht von Christophe Blain und Abel Lanzac Übersetzung: Ulrich Pröfrock
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TEN von Martina Peters Cursed Verlag
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Unsichtbare Hände von Ville Tietäväinen Übersetzung: Alexandra Stang
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