Marjane Satrapi – Persepolis Rathaus Erlangen, 1. Stock, Bürgermeistergang Persepolis – 518 vor Christus gegründet, später
zerstörte Residenz der Archämeniden, von den Griechen als die
„Stadt der Perser“ bezeichnet. Marjane Satrapi greift im Titel
ihres autobiografischen Comics eine Tradition des iranischen Exils auf,
indem sie an die Glanzzeiten Persiens und dessen Untergang erinnert. Doch
„Persepolis“ ist ein durch und durch privater Comic, der konsequent
den Blickwinkel eines kleinen Mädchen einnimmt und seiner Protagonistin
um keinen Erkenntnisschritt voraus ist. Marjane Satrapi hat die Geschichte
ihrer eigenen Kindheit im Iran erzählt. Marji, so heißt das
Mädchen, in Teheran Ende der 70er Jahre: sie geht in die Schule wie
alle anderen, kleidet sich normal und führt dennoch kein normales
Leben. Während ihre Eltern in den Straßen Teherans gegen den
Schah demonstrieren, spielt sie mit ihren Freunden im Garten Revolution.
Als diese 1979 tatsächlich stattfindet, und der Gottesstaat errichtet
wird, werden alle Hoffnungen schnell zunichte gemacht. Plötzlich
verschwinden Verwandte und Bekannte, Marji muss auf einmal ein Kopftuch
tragen. Immer wieder fragt sie warum. Schließlich ist sie zu einem
Teenager herangewachsen. Mit 14 Jahren wird sie von den Eltern nach Österreich
geschickt, um bei ihrer Tante zu leben. Hier endet die deutsche Ausgabe,
die bei der Edition Moderne im März erschienen ist und die ersten
beiden Bände der französischen Vorlage beinhaltet, von der mittlerweile
vier Bände veröffentlicht sind. Siehe auch Max und
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